Schwarzwald - Narrenfreiheit
Narrenfreiheit ist überall
In zwei Kapiteln - Narren und Hexen: Die Fasnet sowie Preisschnurren und Narrenmesse - war schon von der Schwarzwälder Fasnet die Rede. Hier folgt eine handvoll weiterer Tipps, wie man zu diesen traditionellen, oft sehr heiteren Festtagen findet.
Zum Beispiel ist die Elzacher Fasnet mit ihrem Schuddig-Umzug berühmt. Die Schuddige tragen ein rotes Schuppenkostüm mit weißem Schal, dazu einen dreispitzigen Strohhut, der mit Schneckenhäuschen und an den Ecken mit dicken roten Bollen besetzt ist. Und im Alten Rathaus aus dem 17. Jahrhundert wurde ein heimatkundliches Museum eingerichtet, das viel Interessantes über diese Elzacher Fasnet zeigt.
Narrenumzüge gibt es auch anderswo - beispielsweise in Bad Säckingen, in Bräunlingen oder in Zell im Wiesental. In Schramberg fahren bei "Da-Bach-na-Fahrt" kostümierte Narren in alten Zubern auf der Schiltach. Da gibt es allemal ein großes Hallo, wenn so ein Bottich wieder mal gekentert ist.
In Villingen-Schwenningen ist zwischen dem Schmotzigen Donnerstag und Aschermittwoch ebenfalls buntes Treiben in allen Straßen und Lokalen angesagt. Die beiden sind zwar seit Jahren eine gemeinsame Stadt, aber für die Fasnet gilt das nicht. Die feiern Villingen und Schwenningen getrennt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass beide Städte ganz unterschiedliche Fastnachtstraditionen haben.
Das überlieferte Brauchtum aus dem Mittelalter wird in Villingen gefeiert. Die närrische Leitfigur ist dort seit dem 16. Jahrhundert der "Narro". Seit über hundert Jahren gehört auch die Katzenmusik zur Villinger Fasnet. Und seit der Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es den Kater Miau. Der wird zu Beginn des Allotrias aus dem Romäusturm geholt und am Fastnachtsdienstag - mit der Rückgabe der Rathaus-Schlüssel an den Bürgermeister - wieder dorthin gebracht.
In Menzenschwand gibt es ein närrisches Hornschlittenrennen, in Bonndorf ein Fastnetspiel sowie einen Pflumeschlucker-Umzug. Und in Löffingen ein Straßenfest nebst Walpurgisnacht mit Hexenverbrennung.
Kenzingen ist ein hübsches mittelalterliches Städtchen mit stattlichen Häusern. Im ehemaligen Hof der Herren von Betscholdt in der Alten Schulstraße hat der Verband Oberrheinischer Narrenzünfte eine ständige Narrenschau eingerichtet, die einen guten Überblick über die alemannische Fasnet vermittelt. Man zeigt mehr als 300 Narrenpuppen, Holzmasken und Kostüme sowie Fotos und Urkunden.
Bad Dürrheim, das einzige Sole-Heilbad im Schwarzwald, beschäftigt sich nicht nur mit Kurgästen, sondern auch mit Narren. Das Narrenschopf-Museum beherbergt über 400 Masken, Larven und Narrenkostüme aus 68 schwäbisch-alemannischen Narrenzünften. Es ist im ehemaligen Salzlagerhaus untergebracht.
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