Schwarzwald
- Johann Peter Hebel

Der Dichter und Kalendermacher
Der bedeutendste, auch einflussreichste dichterische Kopf im Südlichen Schwarzwald war wohl Johann Peter Hebel, der von 1760 bis 1826 lebte - und dessen Kalendergeschichten man noch heute mit Genuss und Vergnügen liest. (Ganz abgesehen von seinen Schwarzwälder Gedichten, die originell und sprachlich sehr fein sind. Nur kennt sie kein Mensch, weil Hebel die meisten auf Alemannisch schrieb - und das muß man erst mal lesen können.)
Martin Heidegger bewunderte: "Die deutsche Schriftsprache, in der Hebels Betrachtungen und Erzählungen sprechen, ist die einfachwste, hellste, zugleich bezauberndste und besinnlichste, die je geschrieben wurde". Und Ernst Bloch befand lapidar, es sei eine "Sprache, die nach Bauernbrot und Landluft schmeckt".
Hebel wurde am 10. Mai 1760 in Basel geboren. Dort arbeitete sein Vater den Winter über für eine Patrizierfamilie; den Sommer verbrachte er als Leinweber in Hausen. Aus eigenem Verstand brachte er es zu bescheidenem Vermögen; er war auch ein Mann von erstaunlicher Vielseitigkeit, verfaßte eine "Rechenkunst", sammelte dreihundert Volkslieder und übersetzte französische Chansons. Leider starb er früh. Der kleine Johann Peter lebte auch mit seiner Mutter teils in Basel, teils im eigenen Häuschen in Hausen, im Wiesental, das er später oft und liebevoll bedichtet hat.
Dann starb auch die Mutter.
Johann Peter, finanziell nicht schlecht versehen, ging in die Lateinschule nach Schopfheim, dann ins Karlsruher Gymnasium. Er studierte Theologie, wurde Hauslehrer bei einem Pfarrer, dann Professor und schließlich Rektor an seinem alten Karlsruher Gymnasium, 1819 Prälat der Evangelischen Landeskirche und 1821 theologischer Ehrendoktor. 1826 starb Hebel in Schwetzingen, wo er auch beerdigt ist.
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