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Ganz typisch: Die Hochmoore

Die Hochmoore im Schwarzwald sind typisch für die Gegend. Wobei wir gleich einem weitverbreiteten Irrtum zuvorkommen wollen: Ein „Hochmoor“ hat nichts damit zu tun, wie hoch es liegt - auch nichts mit dem Hochschwarzwald. Der Begriff „Hochmoor“ gilt weltweit für ein Moor, das im Lauf der Zeit immer höher wächst, gewissermaßen einen Buckel bekommt, der nach und nach eine Form wie ein flaches, rundes Uhrglas annimmt. Wobei dieses Wachstum sehr behutsam vor sich geht. Ein Mensch, und wenn er es zeitlebens beobachtet, wird nur wenig feststellen. Von seinem Geburts- bis zu seinem Sterbetag erhebt sich das Moor, wenn es gut geht, gerade mal um zehn Zentimeter. Das braucht alles seine Zeit.

Hochmoor auf der Hornisgrinde  -  Michael Sauer - Naturfotografie zwischen Schwarzwald und Oberrhein
Hochmoor auf der Hornisgrinde

Solche Hochmoore – man nennt sie auch „Regenmoore“ – haben eine Besonderheit: ihre Feuchtigkeit besteht nur aus Regenwasser. Die Hochmoore im Schwarzwald entstanden allesamt nach der Eiszeit. Da waren hier und da tonige Gesteinsschichten zurückgeblieben. Die wirkten wie undurchlässige Wassertröge und sammelten Regenwasser. Dort siedelte sich meist das wurzellose Torf- oder Teichmoos an. Das ist ein sehr bescheidenes Gewächs, das von dem Regenwasser lebt sowie von den Kleinteilen, die – wie Pollen - in der Luft herumschweben.

Das Torfmoos hat in seinen schmalen Blättern Speicherzellen, die bis zum 30fachen dessen, was die Pflanze trocken wiegt, an Wasser speichern können. Wenn die Speicherzellen leerer werden, nehmen sie Luft auf. Das bewirkt, dass die Blätter weiß werden, das Sonnenlicht reflektieren und damit die Verdunstung aufhört. So spart die Pflanze Wasser. Im Herbst stirbt das Torfmoos, aber es wird in seinem sauren Wasser kaum zersetzt, sondern seine unteren Teile vertorfen. Im Frühling erwacht es dann zu neuem Leben – und so ist das Hochmoor ein sehr wundersames System, das regelmäßig mehr organische Substanz bildet als es zersetzt. Das ist der wundersame Grund, warum sich das Moor in jedem Jahr um einen oder anderthalb Zentimeter hebt.

Neben dem Torfmoos wachen im Hochmoor nur Hungerkünstler aus dem Pflanzenreich wie Wollgräser, Rasenbinsen oder Heidekräuter. Eine Ausnahme ist der Sonnentau. Der braucht nicht zu hungern, der fängt sich Tiere. Seine Blätter tragen einen attraktiv riechenden Klebstoff. Der zieht Ameisen und andere Insekten an. Die kleben fest und werden vom Sonnetau verdaut.

Die Zahl der Tierarten, die in einem Hochmoor leben können, ist klein. Für Fische, Muscheln und Schnecken ist das Wasser zu sauer. Manchen Käfern, Insekten und Spinnen macht das nichts aus. Von denen ernähren sich dann einige Frösche. Dieser Insekten wegen kommen auch Vögel her – Krickenten, Birkhühner, Sumpfohreulen. Und manchmal ein Iltis, der jagt die Frösche.

Im Schwarzwald gibt es noch eine ganze Reihe von Hochmooren. Das größte, mit einem schönen Moorsee, ist das Wildsee-Moor bei Bad Wildbad.

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